Im ausführlichen Gespräch mit unserem ehemaligen Fahrschüler Max wird deutlich, wie wichtig es ist, Träume zu haben und die damit verbundenen Wünsche zügig und mit Spaß umzusetzen. Genau wie ein sportliches Training, erfordert das Üben von Fahrabläufen Disziplin und eine gewisse Ausdauer. Max hat gezeigt, dass er trotz hoher Leistungsbereitschaft und Entscheidungsstärke auch über Fähigkeiten wie Gelassenheit und Teamgeist verfügt – wichtige Voraussetzungen, um das gewünschte Ziel »Führerschein« schnell zu erreichen und am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen.

Max hatte den Wunsch, in kürzester Zeit die Fahrerlaubnis zu erwerben. Neben seinen schulischen Pflichten bestimmt auch ein spezifisches Trainingsprogramm seinen Tagesablauf, denn er ist Torhüter. Die täglichen Trainingsanforderungen eines Torhüters setzen Stärke, Disziplin und Ruhe voraus. Im Gespräch mit Max wurde mir erneut bewusst, dass es ähnlich wie im Sport auch beim Fahren Lernen von Vorteil ist, über eine gewisse Leistungsvoraussetzung zu verfügen.

Dein Weg ist mein Weg

Interview mit Max | Weg zum Führerschein

Max, aufgrund deines straffen Zeitmanagements unter der Woche kam für dich nur der Theorie-Schnellkurs in den Osterferien in Frage. Bereits in der zweiten Ferienwoche hast du zusätzlich zu den morgendlichen Theorie-Lektionen mit der praktischen Ausbildung begonnen und den Wunsch geäußert, spätestens im Mai 2016 die Fahrerlaubnis zu besitzen. Kein Problem für mich: Dein Weg ist mein Weg – ideale Voraussetzungen für eine optimale Ausbildung, denn du hattest dein Ziel. Während deiner Ausbildungszeit konnte ich mich bereits in den ersten Fahrstunden davon überzeugen, dass du in der Lage bist, das Gelernte schnell und präzise umzusetzen. Gut geplant nahm deine Ausbildung einen rasanten Verlauf – das Ziel »Führerschein« war schnell erreicht. Dein Talent, ein Kraftfahrzeug sicher und mit Gefühl zu steuern, hat mich sofort begeistert – ich bin ein Fan von dir!

Vielen Dank.

Fahrstunden-Termine werden mit den Fahrschülern weitestgehend persönlich ausgemacht – also geplant wird von Fahrstunde zu Fahrstunde. Aufgrund deines klar strukturierten Tagesablaufs und den damit verbundenen Pflichten, konnten wir mehrere Termine im Voraus planen. Ich habe diesen Umstand als sehr angenehm empfunden, denn dadurch konnte ich deinen Ausbildungsverlauf sehr genau einschätzen. Hast du dich jemals überfordert gefühlt?

Nein, das Autofahren hat mir immer Spaß gemacht und die Fahrausbildung war ein schöner Ausgleich zum Sport.

Wunderbare Konstellation! »Der Mensch ist nicht zum Sitzen geboren« – bereits in den ersten Theoriestunden referiere ich über dieses Thema und dass Kraftfahrer in erster Linie die Möglichkeit nutzen, schneller von »A« nach »B« zu kommen. Allerdings ändert dies nichts an der Tatsache, dass Fahren Freude machen sollte. Dir macht das Fahren Spaß, das ist spürbar. Zusätzlich zu deiner schnellen Auffassungsgabe verfügst du über eine hohe Merkfähigkeit und besitzt ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen – schnell hast du während der Ausbildungszeit das Steuer übernommen. Seit einigen Wochen fährst du in Begleitung. Hast du oft Gelegenheit zu fahren?

Solange ich mich erinnern kann, wollte ich Auto fahren. Nach bestandener Fahrprüfung habe ich alle Möglichkeiten genutzt, um motorisiert unterwegs zu sein. Ich durfte verschiedene Wagen steuern – kleine und große Autos, mit Schalt- oder Automatikgetriebe und mit mehr oder weniger PS. Ich fahre bei jeder Gelegenheit, die sich mir bietet.

Fazit?

Fazit: Der Weg zum Führerschein war relativ einfach, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt und nicht zu faul ist, die Prüfungsfragen zu lernen. Und man sollte verschiedene Gegebenheiten wie physikalische Grundsätze hinnehmen und nicht versuchen, langsame Ausfahrten schnell zu fahren. Außerdem ist es sinnvoll alles »im Blick« zu haben – vor allem nach hinten und die mögliche Endgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges nicht über längeren Zeitraum zu fahren, besser ist eine Konstante von circa zwanzig Stundenkilometern unter dem Spitzenwert. Das schafft Reserven; nicht zuletzt, weil es besser ist in zwei »Geschwindigkeitsrichtungen« aktionsfähig zu bleiben.

Also entweder »Weg vom Gas« oder »Gas geben« (können)! Variationsmöglichkeiten haben, das ist wichtig beim Fahren mit hoher Geschwindigkeit. Interessanter Gedankengang und er passt zu meiner Zwei-Varianten-Philosophie in Bezug auf das Autofahren. Bei der Autobahn-Sonderfahrt gebe ich auch die Maximalgeschwindigkeit vor und immer mit dem Hinweis: keinen Stundenkilometer schneller!

Ach und ich durfte auch schon merken, dass mir manuelle Getriebe mehr Spaß machen.

Ehrgeizig und konzentriert hast du das Ziel »Führerschein« verfolgt. Hast du dir eigentlich vor deiner Ausbildung Gedanken über den Ausbildungsverlauf gemacht?

Mein Traum – ganz klar: So schnell wie möglich den Führerschein besitzen und selbstverständlich habe ich mich vor der Ausbildung mit dem Fahren beschäftigt und bei allem gesunden Respekt, den ich vor den ersten Fahrten hatte, war die gesamte Ausbildung super – total cool das Gesamtpaket. Die Empfehlung, die Ausbildung bei euch zu machen, hatte ich übrigens von eurem ehemaligen Fahrschüler Finn.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Finn, es hat mir riesigen Spaß gemacht, ihn auszubilden. Ach, sag mal: Warst du jemals vor Beginn deiner Fahrausbildung auf einem Übungsplatz?

Meine Eltern wollten – das haben sie mir auch begründet – dass ich die praktischen Fahrabläufe in der Fahrschule erlerne, also: Nein, ich bin vor Beginn der Ausbildung nie auf einem Übungsplatz gewesen.

Sehr gut, eine vorausschauende Entscheidung! Und das Familienprojekt BF 17, das »Begleitete Fahren«, war schnell am Start?

Ja. Meine Eltern sind sichere Fahrer, es hat mir immer gut gefallen, wie sie fahren, da war es offensichtlich: Das wollte ich auch! Somit war klar, das Familienprojekt BF 17 musste schnellstmöglich beginnen.

Deine Eltern haben dich darauf hingewiesen, dass die Ausbildung auch mal anstrengend sein könnte – eine realistische Einschätzung in Bezug auf den Erwerb einer Fahrerlaubnis. Ein Hinweis, den auch ich allen Fahrschülern gebe, denn sollte ein Leistungsknick während der Ausbildung erfolgen, muss die Möglichkeit einer Analyse genutzt werden, um sich letztlich weiterzuentwickeln. Und das Motto lautet: Weiter üben! Und wie war das bei dir, hattest du während der Ausbildung einen Leistungsknick?

Leistungsknick? Nein! Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das mal passieren kann, wenn man beispielsweise mal eine Woche mit der Ausbildung pausiert …

Stimmt, hattest du nicht! Hat mich fast ein bisschen unruhig gemacht. Ich kritisiere ja nicht vorbeugend und das Sprichwort: »Aus Fehlern lernt man« – hat nach wie vor Gültigkeit. Der besagte Leistungsknick ist häufig ein Resultat von zu großem Respekt, zum Beispiel vor der Fahrprüfung. Was kannst du Fahrschülern empfehlen?

Theoretische und praktische Ausbildung auf jeden Fall verknüpfen, ein Ferienkurs ist empfehlenswert. Ziele setzen! Regelmäßig üben – auch die Prüfungsfragen, Fahrstunden rechtzeitig planen. Die Fahrabläufe lernen, denn dann klappt es besser beim Üben in der Fahrstunde. Interesse zeigen und dranbleiben! Und: Spaß haben!

Mein Wunsch nach partnerschaftlicher Zusammenarbeit, lässt mich im Alltag nach dem »Dein Weg ist mein Weg« Prinzip streben. Blicken wir mal auf deinen Ausbildungsverlauf. Du hast klare Wünsche geäußert. Ich konnte mir einen Überblick über deine anstehenden Kursarbeitstermine, die Kursfahrt und deine Zeitfenster verschaffen. So konnte ich dir Vorschläge unterbreiten und zügig einen Lehrplan erstellen. Wie wichtig war die präzise Planung deiner Ausbildung und somit das zielgerichtete Üben für dich?

Eine präzise Planung der Ausbildung war wichtig, um die Fahrstunden in meinen Alltag zu integrieren – Schule, Kursarbeiten, Fußballtraining. Mein Ziel, schnell fahren zu dürfen, hat das natürlich beschleunigt.

Eine deiner Sonderfahrten beinhaltete eine Fahrt nach Taunusstein, dein geplantes Wunschziel: Auf den Halberg. Eine weitere Aufgabe bestand darin, die Strecke eigenständig zu planen, zu fahren und ohne Richtungskommandos meinerseits in Wehen anzukommen. Wie hast du dich vorbereitet?

Naja, ich habe auf den Fahrten mit meinen Eltern immer aufgepasst, wo wir langfahren und mir den Weg (bzw. mehrere Wege) eingeprägt. Einen großen Unterschied zwischen Mitfahren und selbst fahren habe ich nicht bemerken können.

Mein Wunsch nach partnerschaftlicher Zusammenarbeit, lässt mich im Alltag nach dem »Dein Weg ist mein Weg« Prinzip streben. Blicken wir mal auf deinen Ausbildungsverlauf. Du hast klare Wünsche geäußert. Ich konnte mir einen Überblick über deine anstehenden Kursarbeitstermine, die Kursfahrt und deine Zeitfenster verschaffen. So konnte ich dir Vorschläge unterbreiten und zügig einen Lehrplan erstellen. Wie wichtig war die präzise Planung deiner Ausbildung und somit das zielgerichtete Üben für dich?

Sehr wichtig! Vor allem, weil es der erste Schritt war, alles selbst zu planen und selbst ein Stück weit Verantwortung zu übernehmen… Das war ein Schritt, den ich schon immer machen wollte, um eigenständig wählen zu können, wo ich hinfahren möchte.

Du hast die Zeit für mögliche Fahrstunden wirklich effektiv genutzt – die Voraussetzung für eine effiziente Ausbildung. Doch manchmal ist eine Terminänderung oder Bestätigung nötig, diese werden über SMS oder WhatsApp vorgenommen, Telefonate sind inzwischen eher die Ausnahme. War das für dich in Ordnung?

Selbstverständlich. Am Tag vor meiner Fahrprüfung musste ich kurzfristig einen Fahrtermin verschieben und dann begann auch schon der Nachrichtenaustausch per WhatsApp.

Mit ganz viel Dankeschön …, Nicole hat spontan deinen Termin übernommen, weitere Terminänderungen übernahmen Lasse und Andrey und schon konntest du deine Fahrstunde wahrnehmen – eine echte Teamleistung.

Ja, das war super lieb von allen!

Apropos WhatsApp, dein WhatsApp-Status lautete während deiner Ausbildung: »Talent ist nur Übung und Übung macht den Meister.« Das ist meiner Meinung nach eine sehr sportliche Sichtweise auf die Gabe »Talent« und zeigt, dass du ein absoluter Teamplayer bist. Fahren im öffentlichen Straßenverkehr erfordert Teamgeist und die Bereitschaft den Paragraph 1 StVO zu verinnerlichen. Erinnerst du dich an Situationen während deiner Ausbildung, die besondere Vorausschau deinerseits verlangt haben?

Beim Linksabbiegen in Gonsenheim, da habe ich mich beim Annähern an die Kreuzung zusätzlich zum entgegenkommenden Verkehr und den geradeausfahrenden Fahrradfahrern, auf eine blinkende Ampel mit Pfeil konzentriert. Fast hätte ich die Gelbphase meiner Ampel übersehen, was mir einen Rotlichtverstoß beschert hätte. Mit etwas mehr Vorausschau und mehr Augenbewegung kann so etwas nicht passieren. Ich war zu fokussiert.

Kontrollen am Fahrzeug sind wichtig und deshalb fester Bestandteil der Ausbildung. Bei einer Abfahrtskontrolle, speziell der Reifen meines Fahrschulwagens ist dir aufgefallen, dass die Zierkappen meiner Alu-Felgen fehlten. Das war mir nach dem Wechsel von Winterreifen auf Sommerreifen noch nicht einmal aufgefallen. Das zeigt, dass du über eine gute Beobachtungsgabe verfügst! Schnell war ein Werkstatttermin wegen der fehlenden Zierkappen ausgemacht.

Das ist mir spontan aufgefallen, weil ich immer auf die Felgen eines Autos schaue. Keine Ahnung, warum ich das tue.

Oh ja, ich bin dir über diesen Hinweis sehr dankbar, denn auch wenn Zierkappen keinerlei Bedeutung für die Verkehrssicherheit eines Fahrzeuges haben, schützen sie die Radnabe und es sieht einfach besser aus.

Ich wusste, dass dich das gefuchst hat. 🙂

Wie beim Sport müssen Schüler mitunter vor der Fahrprüfung die Angst vor dem eigenen Versagen überwinden. Bei deiner Prüfung bestätigte sich, dass du mit Wettbewerbssituationen umgehen kannst und wenn es darauf ankommt die Nerven behältst. Wie bist du mit der Vorprüfungsphase umgegangen, bzw. wie funktioniert das vor einem Spiel?

Ich wollte fahren, habe mich auf die Prüfung gefreut. Am Tag vor der Fahrprüfung hatte ich vor und nach der Fahrstunde noch Fußballtraining. Ablenkung hatte ich also ausreichend und ich habe mich sicher gefühlt. Bei allen unklaren oder für mich neuen Situationen während der Fahrstunde war mir klar, dass ich entscheiden muss. Die Prüfungsfahrt war sehr entspannt und der Prüfer freundlich und sehr gelassen.

Er war sehr zufrieden mit deiner Leistung und ich bin so stolz auf dich.
Dein Feedback, dass ich meine Arbeit richtig gut mache, hat mich wirklich gefreut. Es ist mir ein echtes Anliegen, dir zu sagen: Wenn ich es mir auf dem Beifahrersitz bequem machen möchte, dem Fahrer Vertrauen schenken darf und mich entspannen kann, dann empfinde ich eine tiefe Zufriedenheit und dafür danke ich dir.

😉

Interview: Fahrlehrerin Claudia Klame | 03. Juni 2016

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