Leon, unser ehemaliger Fahrschüler, erzählt im folgenden Interview über die Fahrausbildung in unserer Fahrschule und dass es lohnenswert war, sich den ungeahnten Herausforderungen am Tag der praktischen Fahrprüfung zu stellen.

Dinge die gut beherrscht werden, machen einfach Spaß und das spürte ich bei jeder Fahrstunde mit Leon. Erst dann ist es möglich, mit Optimismus und einer gewissen Vorfreude den Zwischenstopp »Fahrprüfung« anzusteuern.

Headline

Interview mit Leon | Weg zum Führerschein

Leon, aufgrund einer kurzfristigen Planänderung vonseiten des TÜV Rheinland wurde Dein Prüfungstermin kurzfristig auf den nächsten Tag verschoben. Das bedeutete für Dich, dass bereits eine Stunde nach Deiner praktischen Fahrprüfung eine beantragte D1-Instrumentalprüfung folgte. Du hast beide Prüfungen mit Erfolg absolviert und bist jetzt im Besitz einer vorläufigen Fahrerlaubnis BF17. Gratulation Leon, ich bin wirklich beeindruckt.

Vielen Dank.

Du hast im Juni mit der theoretischen Ausbildung begonnen und parallel dazu die Prüfungsfragen gelernt. Du hast Dich für ein Onlinelernsystem entschieden. Deine Lernergebnisse wurden automatisch an die Fahrschule versendet – Deine Entwicklung konnten wir somit mitverfolgen. Wie war das für Dich, zu Hause zu lernen, wobei gleichzeitig die Leistungskontrolle durch die Mitarbeiter der Fahrschule erfolgte? Hast du das als Druck empfunden?

Nein, das hat mich nicht gestört. Im Gegenteil, ich fand das angenehm und praktisch, denn Fehler konnte ich mit euch direkt besprechen, ich nutzte diese Möglichkeit oft vor dem Theorieunterricht. Außerdem waren ja Ferien und ich zwischendurch verreist, da war es praktisch mal mit dem Smartphone üben zu können.

Die praktische Ausbildung hast Du kurze Zeit später, nach Anmeldung in der Fahrschule, begonnen. Wie hast Du die ersten Fahrstunden in Erinnerung?

Die erste Fahrstunde habe ich mir wirklich ganz anders vorgestellt. Wir haben richtig viel gemacht. Nach einer Einweisung und ein paar Runden auf dem Parkplatz, ging es ab in den Straßenverkehr. Ich durfte schon schalten, eigenständig bremsen und vieles mehr. Viel! Nicht zu viel, allerdings habe ich damals nicht erwartet, dass wir in der ersten Stunde den Parkplatz bereits verlassen. Aber es hat total Spaß gemacht.

Du hast dich immer aufs Fahren gefreut …

Ja, allerdings war mir klar, dass ich auch für die Theorie lernen muss, die Ergebnisse der ersten Prüfungstests – oje …, aber es wurde von Mal zu Mal besser.

»Dranbleiben«, so lautet das Zauberwort und das gilt auch für den praktischen Ausbildungsteil. Wer Fahren lernt, kann zu Beginn der Ausbildungsphase natürlich noch nicht so viel Feeling in das Steuern des Fahrzeugs legen wie ein routinierter Fahrer. Du kannst das gut nachvollziehen, denn Du spielst mehrere Instrumente und weißt, wie wichtig regelmäßiges Üben ist. Schließlich werden Ausdauer und Disziplin mit viel Freude beim Spiel oder Spaß beim Fahren belohnt. Erinnerst Du Dich an eine Fahrt, die Dir besonders gefallen hat?

Die Übungen mit schleifender Kupplung und das Verständnis für den Druckpunkt gefielen mir besonders; ich bemerkte sofort den Nutzen, den ich bei der Bedienung vom Fahrzeug erzielte. Ich fühlte mich sicher, hatte es verstanden, musste halt noch üben und heute läuft das beim Fahren alles automatisch ab. Spaß haben mir die Fahrstunden immer gemacht.

Du hast immer Interesse gezeigt und deine Entscheidung, beide Ausbildungsbereiche parallel zu verfolgen, verdeutlicht, dass die Verknüpfung von theoretischer und praktischer Ausbildung optimal ist.

Mit dieser Verknüpfung, war es mir möglich, auch praktische Abläufe, nach einer Fahrstunde besser zu verstehen, denn ich konnte Fragen aus der Praxis gezielt stellen und musste auch häufig im Theorieunterricht Fragen beantworten.

Das war die Rückmeldung an mich, dass du den Inhalt der Fahrstunde verstanden hast. Ich gebe zu, ich schätze die Verknüpfung von Theorie und Praxis sehr und empfehle allen Schülern zwischen der bestandenen Theorieprüfung und der praktischen Prüfung zusätzlich am Theorieunterricht teilzunehmen, erst recht, wenn man bedenkt, dass keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Ja, ich war auch häufiger im Unterricht als vorgeschrieben.

In den ersten Fahrstunden erlernst Du die Hand- und Fußfertigkeit, also die Bedienung des Fahrzeugs. Gab es etwas, das Du als besonders schwierig empfunden hast, bevor Du die Fahrabläufe automatisch beherrscht hast?

Zu Beginn dachte ich oft, dass ich alles schneller umsetzen sollte, es sah auf jeden Fall bei anderen Fahrern alles flüssiger aus. Du hast gesagt, dass ich mir am Anfang Zeit nehmen muss, nicht zuletzt um die Fahrabläufe bald zügiger zu schaffen.

Eine große Bedeutung haben die Pausen, die gerade beim Fahren Lernen wichtig sind. Pausen sind während der Fahrt zum Beispiel beim Thema Schalten wichtig: Füße-Pause-Hände! Also erst die Fußarbeit, dann eine kurze Pause und in Ruhe schalten …

Kunstpause nicht vergessen! (lacht)

Ein Standardausspruch von mir.

Oh ja.

Du musizierst und weißt, auch Pausen sind essentiell. Denkst Du heute noch manchmal beim Fahren an solche Abläufe?

Klar, sogar wenn ich mit dem Automatikwagen meines Opas fahre, da macht es auch oft Sinn die Gänge direkter anzuwählen.

Ein bisschen häufiger den rechten Außenspiegel benutzen, äußerte ich als sich Deine Fahrausbildung dem Ende näherte. Du erinnerst dich?

Ja und dann fuhr ich immer ein bisschen zu weit links. Das passierte mir auch noch manchmal nach bestandener Fahrprüfung und irgendwann auf der Fahrt nach Schwabenheim hat mein Vater mich dann darauf hingewiesen, dass ich viel zu weit in der Mitte fahre. Das passiert mir jetzt nicht mehr, den rechten Außenspiegel benutze ich natürlich auch.

Du spielst seit Deinem elften Lebensjahr Saxofon und weißt, dass sich regelmäßiges Üben auszahlt und Automatismen für mehr Gelassenheit beim Spielen sorgen. Beim Autofahren ist es genauso. Allerdings ist der Prozess zur Eigenständigkeit eher fließend. Die Prüfung naht, wenn man die Vorstellung entwickelt ohne Fahrlehrer zu fahren. Wann hast Du bemerkt, dass autonomes Fahren möglich ist?

Irgendwann Mitte Oktober. Ich erinnere mich, Du hast mich an diesem Tag gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, alleine – also ohne Fahrlehrer – zu fahren. In diesem Moment habe ich mir das bereits zugetraut, wir haben mit den Sonderfahrten begonnen und am 07. November 2015 hatte ich meine praktische Fahrprüfung.

Bei einer Überlandfahrt haben wir gemeinsam eine CD von Dir gehört, so hast Du gleichzeitig automatisiertes Fahren geübt und Dich auf ein Konzert in Klein-Winternheim »vorbereitet«. Zwei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen. Eine der Botschaften nach dieser Sonderfahrt: Musik leise hören, wenn sie ablenkt, die Situation kritisch oder Fahrmanöver komplex sind. Bei langen Strecken unbedingt Pausen machen.

Ich wollte eigentlich bis zur französischen Grenze fahren (lacht). Schöne lange Strecke, die wäre ich gerne gefahren.

Das hätten wir leider in neunzig Minuten nicht geschafft. Sag mal, diese Doppelbelastung an Deinem Prüfungstag, entstanden durch eine kurzfristige Terminverschiebung von Seiten des TÜV, ist aus unserer Sicht nicht ratsam. Allerdings gab es in Deinem Fall keine Alternative, nennen wir es mal höhere Gewalt. Also, Du hattest zwei Prüfungen an einem Tag zu absolvieren und Fleiß wird ja in der Regel belohnt, aber: Hast Du das als Belastung empfunden?

Am Abend vor meiner Fahrprüfung lag ich bis dreiundzwanzig Uhr wach und dachte: Ich bin gut vorbereitet und kann beide Prüfungen bestehen, ich hörte HR2. Ich sagte mir, sollte ich bis Mitternacht nicht eingeschlafen sein, spielen die vom Sender ab null Uhr sowieso immer zwei bis vier Stunden so entspannende Fugen, dass ich spätestens dann einschlafen werde (lacht). Ich war schon vorher weg …

Sehr schön und ja, mit Deiner Musik und Deiner Lebensfreude in den Momenten, in denen Du pfeifend durch die Gegend gefahren bist, habe ich gedacht: Das Ausbildungsziel ist erreicht – die Prüfung kann kommen! Aufgrund Deiner optimistischen Art hast Du mich oft zum Lachen gebracht und Musik hörend sind wir dann durch die Gegend gedüst. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, Dich auszubilden. Danke, dass Du Dich für eine Ausbildung in unserer Fahrschule entschieden hast. Alles Gute für Deine Zukunft.

Danke.

Interview: Fahrlehrerin Claudia Klame | 22. Dezember 2015

Wo willst du hin?